Monatsarchiv für März 2009

 
 

grüsse aus den andamanen

marti hat mich gestern angerufen. es geht ihnen sehr gut, im inselparadies. leider hat es dort kein wlan, nur 56k modems (worüber martins modernes macbook nicht mehr verfügt), was das posten von artikeln in diesem block erheblich erschwert.

i.v., maui

billig reisen

billig reisen ob mit zug, bus, flugeug oder boot kostet in indien vorallem haufenweise nerven.

von pondicherry geht ein linienbus direkt nach chennai airport. das ist ja praktisch, vorallem, weil unser flug mitten in der nacht ist und auf indischen strassen nur ein grosses fahrzeug reelle chancen hat, heil irgendwo anzukommen.

auf gepäckstücke, wie wir sie mit uns schleppen, ist man aber hier nicht vorbereitet.

nachdem wir uns vier sitzplätze erprügelt und das gepäck nahe dem ausgang angebunden haben (die busse halten nicht gerne für aus- oder einsteigende fahrgäste, sie verlangsamen einfach ein bisschen die fahrt), machen wir es uns für eine vierstündige holperfahrt im durchzug gemütlich. mein „robi-hoodi“ kommt zum zweiten mal zum einsatz.

beim flughafen ist pass, visa, flugticket kontrolle schon am eingang ein thema, zum glück werden die kinder so genau unter die lupe genommen, das verkürtzt uns die lange wartezeit ein wenig.

anna versucht dann noch mit ihrem nagelfeilenmesserchen ein flugzeug zu entführen, aber der aufmerksame handgepäck kontrolleur verhindert das schlimmste in letzter minute.

ich und serafin, der seiner totalen empörung ausdruck verschafft, weil er keinen fensterplatz bekommen hat, schlafen schon während der startbeschleunigungssequenz ein. mich weckt aber ein paar minuten später eine stewardess im jennifer-lopez-look wieder auf, um die im schuhkarton servierte aber dennoch leckere mahlzeit zu servieren. serafin passt, respektiv ist nicht wach zu kriegen.

nach zwei stunden landen wir mitten im nirgendwo in port blair. wir stecken seit vierundzwanzig stunden in den selben nassgeschwitzten klamotten und ich hab schon neunzehn minuten geschlafen, leider nicht am stück.

die einwanderungsbehörde der andamanischen inseln erwartet uns ausländer mit ruhe und gelassenheit. zur begrüssung gibt es für jeden von uns eine romanvorlage zum vervollständigen. serafin und johannes können noch nicht mitmachen und nora hat keine lust. ich schreibe meine lebensgeschichte so gut es geht nieder, während anna die anderen vier schreibt. nach einer stunde hausaufgaben dürfen wir uns zu den beamten setzen, die seelenruhig alles noch einmal abschreiben und jedem von uns eine aufenthaltsbestätigung für dreissig tage aushändigen. allerdings nicht bevor ein höherer beamter alle daten noch einmal mit einander verglichen, abgesegnet und abgestempelt hat.

mit dem taxi an den hafen. dort gibt es vor neun aber nichts weder tickets noch ein frühstücksangebot. wir fahren zurück in die stadt. laut unserem reiseführer der einzige ort auf den andamanen, wo man geld abheben oder wechseln kann. nach einem kleinen frühstück stelle ich mich in die indische schlange vor den ticketschaltern, während anna geld holen geht. zum glück bin ich weit hinten und gerate nicht in die schlägerei, die vorne am schalter ausbricht, und die erst die Polizei mit ein paar stockhieben vorübergehend bändigt.

am frauenschalter geht es gesitteter zu und her, aber dafür noch langsamer. anna stellt sich an und hat nach zweistunden tatsächlich fünf fahrkarten für die überfahrt nach havelok in der hand. das licht am ende des tunnels wird grösser.

wir sind duch die hölle gegangen, um ins paradies zu kommen.

eine enfield

[quicktime]http://www.warteckpp.ch/thuering/wordpress/wp-content/uploads/2009/03/indien25.mp4[/quicktime]

und entlich hab ich eine gemietet, eine enfield 350 für 300 rp (sfr7.50) pro tag. engländer schalten rechts und bremsen links das war recht gewöhnungsbedürftig zu beginn und hat mich auch ein paar hautfetzen gekostet. mit der zeit gewöhnt man sich aber daran. nach einem übungstag hab ich nora mitgenommen, die sich beim ersten absteigen die waden verkohlt hat. mittlerweile fahren wir schon zu viert durch das anarchistische verkehrsgewühl. tendenziell herscht links verkehr aber auch das wird nicht zu ernst genommen.

pondicherry

auroville

eine internationale gemeinschaft, die heute mehr als 80 ländliche siedlungen an einer strecke von etwa 20km umfasst und ca. 1800 einwohner hat.
http://www.auroville.org/
der totale und ultimative werkraum.